100 Boote – 100 Millionen Menschen

In Kooperation mit der Stadt Regensburg beteiligt sich der Bezirksverband Niederbayern/ Oberpfalz e. V. an der Aktion „100 Boote – 100 Millionen Menschen”. Ein deutschlandweites sozialkritisches Kunstprojekt der AWO-Ehrenamtsakademie Sachsen-Anhalt, dass mit XXL-Faltbooten auf die weltweit 100 Millionen Geflüchteten aufmerksam machen soll. Die Auftaktveranstaltung der Aktion fand in Regensburg vor dem Haus der Bayerischen Geschichte statt. Alle Kunstwerke werden zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni 2024 in Berlin vor dem Reichstag aufgestellt.

 

Die Vertreter der Stadt Regensburg und der Kreisverbände nahmen insgesamt 10 Papierboote in Empfang. Sie wurden unter Anleitung von Künstler Frank Bölter in den vergangenen Monaten von rund 600 Ehrenamtlichen gefaltet. Bernhard Feuerecker, Bezirksvorsitzender: „In Niederbayern und der Oberpfalz sollen die Kunstwerke nun bis zum Frühjahr 2024 von den unterschiedlichsten Gruppen bunt gestaltet werden. Das ist eine gute Möglichkeit, Kinder niedrigschwellig mit dem Thema Flucht in Berührung zu bringen und ihnen einen Wertekompass zur Hand zu geben.“ Die „Kreativhafen“ sind zum Beispiel auch das Von-Müller-Gymnasium in Regensburg, das Kinderhaus in Schwandorf oder das Jugendzentrum in Passau. Künstler Frank Bölter war bei der Übergabe anwesend und erklärte, dass es ihm bei diesem Projekt auch um den Zusammenhalt und die Gemeinschaft gehe. Alleine könne ein Boot in dieser Größe weder gebaut noch gestaltet werden. Stadtrat Dr. Thomas Burger, Vertreter der Regensburger Oberbürgermeisterin, begrüßte und unterstrich die bewusstseinsbildende Bedeutung der Aktion: „Bei allen Diskussionen über Fluchtursachen und Asyl muss eines immer unbestritten klar sein und ist nicht verhandelbar: Es unsere Menschenpflicht, Mitmenschen in unmittelbarer Todesgefahr beizustehen und zu retten." Er dankte im Namen der Stadt Regensburg und auch persönlich allen Beteiligten.

Ein weiterer Kerngedanke der Aktion ist auch die Seenotrettung im Mittelmeer. Allein in diesem Jahr sind schon rund 2.500 Menschen bei der Flucht ertrunken. Wir bekennen uns ganz klar zur Seenotrettung und AWO International e. V. hat erst im Oktober eine Resolution dazu verabschiedet. Die Hilfsorganisation unterstützt die zivile Seenotrettung und ist oft vor Ort. Alexander Trapp, Bezirksgeschäftsführer: „Mit dieser Aktion wollen wir ein Zeichen der Solidarität für die zivile Seenotrettung im Mittelmeer setzen und bedanken uns für die Durchführung von Rettungsmissionen, die direkte und beispiellose Hilfe leisten. Wir als Bezirksverband wollen auch einen Beitrag leisten, dass vor Ort geholfen werden kann. Darum spenden wir gerne jeweils an AWO International und an die regionale Seenotrettung Sea-Eye 1.500 Euro.“ Die Spende wurde an Doris Luther von Sea-Eye übergeben. Die gestalteten Boote werden im Mai wieder nach Regensburg gebracht und von dort nach Berlin transportiert.